Chronik

Die RV Oelde und Umgebung von 1927 - 1990:

Einsetzen zur Endtour Interburg 1928 im Hof des RV-Lokals Kleinhaus v.l.: B.Holterkamp, Stefan Mellage, Heinrich Kahlmeier, Heinrich Zumersch, Willi Mellage, Gerhard Juchmann, Franz Everszumrode, Bruno Rütten, Kerkemeier, Bernhard Pinkerneil, Anton Zumers
Einsetzen zur Endtour Interburg 1928 im Hof des RV-Lokals Kleinhaus v.l.: B.Holterkamp, Stefan Mellage, Heinrich Kahlmeier, Heinrich Zumersch, Willi Mellage, Gerhard Juchmann, Franz Everszumrode, Bruno Rütten, Kerkemeier, Bernhard Pinkerneil, Anton Zumers

Das Hobby um die faszinierenden Heimkehrfähigkeiten der Brieftaube griff in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts - aus Belgien kommend - auf die Ballungsgebiete an Rhein und Ruhr über. Gerade der Bergmann beschäftigte sich nach harter Arbeit unter Tage liebevoll mit den "Rennpferden des kleinen Mannes". Im Eiltempo wurde die Brieftaube auch in den ländlichen Bereichen des Münsterlandes bekannt. Bereits 1896 gründeten acht Sportsfreunde den ersten Oelder Taubenverein, genannt Luftpost 01199 (vgl. Gründungsurkunde vom 19. April 1896!).

Mit viel Idealismus meisterte man organisatorische Probleme, die mit den großen Einzugsbereichen der Reisevereinigungen einhergingen. Mit dem Fahrrad mußten die gefiederten Freunde zur Einsatzstelle transportiert werden, ebenso am Flugtag die Konstatieruhren zum RV-Lokal. Als Mitglied der RV Gütersloh waren also etliche Kilometer zurückzulegen, um Flugergebnisse auskosten zu können.

 

Schließlich trafen sich am 4.12.1927 die Vertreter der Vereine Luftpost, Luftsegler und Rekord Oelde sowie Heimkehr Lette, Siegespalme Clarholz und Gut Flug Ennigerloh im späteren RV-Lokal Kleinhaus an der Lindenstraße und gründeten die Reisevereinigung Oelde und Umgebung.

Unter dem Vorsitz von Albert Rütten und der Geschäftsführung von Ewald Holtkamp wurden die Satzungen der RV Gütersloh übernommen. Jeder Liebhaber, der im Umkreis von 10 km um Oelde wohnte, konnte Mitglied der RV Oelde werden. Man beschloß gemeinsames Reisen mit den RVen Neubeckum und Warendorf. Da nur wenige Konstatieruhren vorhanden waren, mußten Gummiringe eingetroffener Preistauben von schnellen Läufern zur nächstgelegenen Uhr befördert werden. §7 der RV-Satzung beugte sofort möglichen Manipulationen vor: "...unter 200 m darf kein Fahrrad benutzt werden". Nach Ende eines Preisfluges wurden die Uhren generell um 19:00 Uhr geöffnet.